IT-Security in der Supply-Chain
Supply-Chain

IT-Security in der Supply-Chain

Einleitung

Das Hauptthema dieses Quartals lautet: „Security in der Supply-Chain“. In diesem Artikel erfahren Sie, was eine Supply-Chain bzw. Wertschöpfungskette ausmacht, warum ihre Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist und wie Sie Ihr Unternehmen wirksam schützen können. Darüber hinaus beleuchten wir relevante gesetzliche Rahmenbedingungen und Cyber Security-Standards, die Ihnen helfen, die Sicherheit Ihrer Lieferkette auf höchstem Niveau zu gewährleisten. 

Was ist eine Supply-Chain?

Unter einer Supply-Chain (Lieferkette) versteht man das Netzwerk von Unternehmen, Menschen, Aktivitäten, Informationen und Ressourcen, die gemeinsam an der Produktion und Lieferung eines Produkts oder einer Dienstleistung beteiligt sind. Dieses Netzwerk erstreckt sich vom Rohstofflieferanten über die Produktion und Logistik bis hin zum Endverbraucher. In einer modernen Supply-Chain sind auch Dienstleistungen wie IT-Systeme, Finanztransaktionen und weitere unterstützende Prozesse integriert. 

  • Lieferanten: Rohstoffe, Vorprodukte und Komponenten
  • Produzenten: Herstellung und Montage der Produkte
  • Logistikdienstleister: Transport, Lagerung und Distribution
  • Kunden: Einzelhändler, Großhändler und Endverbraucher

Wichtig zu verstehen ist, dass nicht nur physische Güter, sondern auch Daten und digitale Dienstleistungen Teil der Supply-Chain sind. Jede Schwachstelle, ob in der Produktion, bei einem Dienstleister oder im digitalen Bereich, kann potenziell die gesamte Kette gefährden. 

Digitale Teile der Supply-Chain

Ein zunehmend wichtiger Teil jeder Lieferkette sind digitale Elemente, die entweder als eigenständige Dienstleistungen fungieren oder die physischen Prozesse unterstützen und optimieren. Diese digitalen Komponenten sind essenziell, um eine effiziente, sichere und transparente Lieferkette zu gewährleisten. Allerdings bringen sie auch neue Herausforderungen und Risiken mit sich. 

Beispiele für digitale Teile der Supply-Chain: 

  • ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) 
  • SCM-Software (Supply Chain Management) 
  • EDI (Electronic Data Interchange) 
  • E-Mail-Kommunikation 
  • Cloud-basierte Lagerverwaltung 
  • SaaS (Software-as-a-Service)-Anwendungen  
  • Sensoren und Tracking-Systeme 
  • Automatisierte Produktionsanlagen 
  • Elektronische Zahlungsabwicklung 
  • Digitale Rechnungsstellung und Abrechnungssysteme 

 

Zusammengefasst lässt sich sagen:  

Die digitale Supply-Chain ist genauso schützenswert wie ihre physischen Bestandteile. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Sicherung der Supply-Chain muss daher sowohl die physischen als auch die digitalen Elemente umfassen, um sicherzustellen, dass die gesamte Lieferkette robust, resilient und sicher bleibt. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen IT- und Sicherheitsteams sowie klare Vorgaben und Standards für alle digitalen Systeme und Schnittstellen, die in die Lieferkette eingebunden sind. 

Warum ist die Sicherheit der Supply-Chain wichtig?

Die Sicherheit der Supply-Chain ist entscheidend, da die Schutzziele der Informationssicherheit Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der gesamten Kette stark von den einzelnen Gliedern abhängen. Eine Schwachstelle an einer beliebigen Stelle der Kette kann gravierende Auswirkungen auf das gesamte Netzwerk haben.  

Zu den größten Risiken gehören: 

  • Cyberangriffe: Hacker können Systeme lahmlegen, sensible Daten stehlen oder sabotieren.

  • Betrug und Manipulation: Illegale Aktivitäten können die Integrität der Supply-Chain gefährden.

  • Ausfälle bei Dienstleistern: Störungen in der IT-Infrastruktur von Zulieferern können die gesamte Kette ins Stocken bringen.

Diese Bedrohungen führen unter Umständen nicht nur zu Produktionsausfällen, sondern können auch einen erheblichen finanziellen Schaden und einen Vertrauensverlust bei Kunden und Partnern nach sich ziehen. Daher ist es unerlässlich, die Supply-Chain als Ganzes abzusichern und Sicherheitsmaßnahmen nicht nur auf das eigene Unternehmen zu beschränken. 

Wie können Sie sich schützen?

Prävention

Der Schlüssel zur Sicherheit der Supply-Chain liegt in der Prävention. Unternehmen sollten ihre Lieferketten regelmäßig auf Schwachstellen überprüfen und sicherstellen, dass alle Partner den gleichen hohen Sicherheitsstandards entsprechen. Hier einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können: 

  • Risikobewertung: Eine gründliche Risikobewertung ist die Grundlage für die Sicherung Ihrer Supply-Chain. Dieser Prozess beginnt mit der Identifikation und Analyse aller potenziellen Risiken, die entlang der gesamten Lieferkette auftreten können. Dies umfasst nicht nur offensichtliche Bedrohungen wie Cyberangriffe, sondern auch physische Risiken (z.B. Naturkatastrophen), menschliche Fehler oder systemische Schwächen bei Partnern und Zulieferern. Die Durchführung einer solchen Analyse erfordert Zeit und Ressourcen, insbesondere die Zusammenarbeit zwischen IT-Sicherheitsexperten, Geschäftsleitung und den Partnern in der Supply-Chain. Der Nutzen jedoch ist erheblich: Eine umfassende Risikobewertung hilft nicht nur dabei, Schwachstellen zu identifizieren und zu beseitigen, bevor sie zu ernsthaften Problemen werden, sondern schafft auch Vertrauen bei Geschäftspartnern und Kunden, dass die Sicherheit in Ihrer Lieferkette oberste Priorität hat.

 

  • Sicherheitsstandards durchsetzen: Die Durchsetzung einheitlicher Sicherheitsstandards in der gesamten Supply-Chain ist essenziell, um ein einheitliches Schutzniveau zu gewährleisten. Hierfür sollten Sie klare Anforderungen definieren, die von allen Partnern und Dienstleistern eingehalten werden müssen. Während die Implementierung und Durchsetzung solcher Standards einen gewissen administrativen Aufwand mit sich bringt, zahlt sich dies durch die Reduktion von Sicherheitsrisiken und die Erhöhung der Resilienz Ihrer Supply-Chain aus. Darüber hinaus stärkt dies Ihre Marktposition, da Kunden und Partner zunehmend Wert auf nachweisbare Sicherheitsstandards legen.
 

Implementierung von Sicherheitsstandards: 

    • Integrieren Sie Sicherheitsanforderungen in Verträge mit Ihren Lieferanten und Partnern. Dies umfasst die Verpflichtung zur Einhaltung spezifischer Sicherheitsnormen wie ISO 27001 oder TISAX für die Automobilindustrie.
    • Führen Sie regelmäßige Audits durch, um sicherzustellen, dass alle Partner die vereinbarten Sicherheitsstandards einhalten. Dies kann durch interne oder externe Prüfer erfolgen. 
    • Verlangen Sie von Ihren Partnern den Nachweis von Zertifizierungen, die die Einhaltung international anerkannter Sicherheitsstandards belegen. 
    • Berücksichtigen Sie die gesetzlichen Anforderungen der NIS2-Richtlinie oder des IT-Sicherheitsgesetzes 2.0. 

FIS-ASP:

Wir sind nach ISO 27001 zertifiziert und erfüllen damit die hohen Ansprüche der Informationssicherheit. Für Sie als Kunde bedeutet dies, dass Sie sich auf eine sichere und zuverlässige Zusammenarbeit verlassen könen – insbesondere in Bereichen, die die Supply-Chain betreffen. Wir setzen auf eine enge Zusammenarbeit, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die nicht nur den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, sondern auch effektiv gegen die Bedrohungen der heutigen Zeit schützen. Sprechen Sie uns an, unsere Experten helfen Ihnen die passenden Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen. 

  • Schulung und Sensibilisierung: Mitarbeiter sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Daher ist es entscheidend, sie regelmäßig zu schulen und für die Risiken zu sensibilisieren, die mit der Arbeit in einer vernetzten Lieferkette verbunden sind. Diese Maßnahmen erfordern kontinuierliche Anstrengungen und sollten als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur verstanden werden. Der Nutzen liegt in der erhöhten Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit Ihrer Mitarbeiter, was dazu beiträgt, Sicherheitsvorfälle zu verhindern und die Auswirkungen potenzieller Angriffe zu minimieren. 

 

Schulungsmaßnahmen: 

    • Sicherheitstrainings: Führen Sie regelmäßige Sicherheitsschulungen für alle Mitarbeiter durch, die in die Lieferkette involviert sind. Diese Schulungen sollten Themen wie Phishing, sicheres Passwortmanagement und den sicheren Umgang mit sensiblen Daten umfassen.
    • Notfallübungen: Simulieren Sie Sicherheitsvorfälle in Form von Notfallübungen, um das Bewusstsein und die Reaktionsfähigkeit der Mitarbeiter zu stärken.
    • Awareness-Kampagnen: Führen Sie regelmäßige Sensibilisierungskampagnen durch, die Mitarbeiter auf aktuelle Bedrohungen hinweisen und bewährte Sicherheitspraktiken fördern.

FIS-ASP:

Sie haben keine oder nicht ausreichend Zeit für das Erstellen von Schulungsmaßnahmen. Wir übernehmen das gerne für Sie! 

Vorab stellen wir Ihnen kostenlos und mit Vergnügen gemeinsam mit unserem Partner KnowBe4 die vielseitig einsetzbare Phishing- und Awareness Plattform vor, dass Sie diese präventiv notwendige Maßnahme kontinuierlich durchführen können.  

  • Technologische Maßnahmen: Technologische Sicherheitslösungen sind unerlässlich, um Netzwerke und Daten zu schützen. Eine Firewall verhindert unautorisierten Zugriff und überwacht den Datenverkehr. 

    Systeme zur Erkennung von Eindringversuchen (IDS) identifizieren ungewöhnliche Aktivitäten im Netzwerk und alarmieren frühzeitig, um potenzielle Angriffe abzuwehren.  

    Sensible Daten sollten durch starke Verschlüsselungstechnologien während der Übertragung und Speicherung geschützt werden, insbesondere bei der Kommunikation mit externen Partnern.  

    Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) stellt sicher, dass der Zugriff auf kritische Systeme und Daten nur autorisierten Personen vorbehalten ist. 

      

    Die Einführung dieser Technologien erfordert eine anfängliche Investition in Infrastruktur und Fachpersonal. Langfristig bieten sie jedoch einen hohen Schutz vor einer Vielzahl von Bedrohungen und tragen zur Stabilität und Sicherheit der gesamten Lieferkette bei. 

FIS-ASP:

Unser technisches Infrastruktur- oder Security Team steht Ihnen auch hierbei gerne beratend sowie bei der Umsetzung bzw. Durchführung zur Verfügung. 

  • Regelmäßige Scans: Ein zentraler Bestandteil der IT-Security in der Supply-Chain ist die kontinuierliche Überwachung und Bewertung der Sicherheitslage. Hier kommt unser Partner LocateRisk oder Qualys ins Spiel, die innovativen Lösungen für das IT-Sicherheitsmonitoring bieten und Scans von innen und/ oder außen durchführt. Mit automatisierten Sicherheits-Audits und detaillierten Risikoanalysen helfen sie, Angriffsflächen zu minimieren und Sicherheitsprozesse zu beschleunigen. Dies geschieht auf Basis validierter KPIs und internationaler Industriestandards, wodurch Unternehmen fundierte Entscheidungen zum Schutz ihrer digitalen Infrastruktur treffen können.

FIS-ASP:

Durch die enge Partnerschaft mit LocateRisk und Qualys tragen wir bei FIS-ASP maßgeblich dazu bei, die IT-Security in der Supply-Chain unserer Kunden signifikant zu erhöhen und deren Risiken proaktiv zu managen. 

Wenn Sie mehr über LocateRisk oder Qualys erfahren möchten, geben Sie uns Bescheid oder besuchen Sie gerne deren Website: 

 

Oder vereinbaren Sie direkt einen kostenlosen Security-Check für Ihre IT-Infrastruktur inklusive Auswertungsgespräch mit unseren Consultants, in dem wir Ihnen die Plattform vorstellen und mit Ihnen die Top 3 der gefundenen Schwachstellen aus dem Check besprechen: 

https://www.fis-asp.de/it-security-check/

Reaktion

Trotz aller Präventionsmaßnahmen kann es passieren, dass ein Angriff erfolgreich ist. In solchen Fällen ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein: 

Kommunikation: Eine klare und effektive Kommunikation ist im Falle eines Sicherheitsvorfalls von entscheidender Bedeutung. Die Art und Weise, wie Sie mit betroffenen Partnern, Kunden und Behörden kommunizieren, kann den langfristigen Schaden erheblich beeinflussen. 

Incident Response Plan bzw. Notfallchecklisten: Ein gut durchdachter Incident Response Plan (IRP) bzw. Checklisten sind entscheidend, um im Falle eines Sicherheitsvorfalls schnell und effektiv reagieren zu können. Der Plan sollte alle Schritte umfassen, die notwendig sind, um den Schaden zu minimieren und den normalen Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen. 

FIS-ASP:

Sie haben noch keinen Plan oder Checklisten? Dann gehen Sie auf uns zu. Unsere Checkliste hilft Ihnen sicher weiter.

Backup-Strategien:

Backups sind eine essenzielle Maßnahme zur Sicherstellung der Datenintegrität und -verfügbarkeit im Falle eines Sicherheitsvorfalls. Ohne zuverlässige Backups kann ein Unternehmen im Ernstfall erhebliche Datenverluste erleiden, was zu teuren Wiederherstellungsmaßnahmen oder sogar zum Verlust geschäftskritischer Informationen führen kann. 

  • Regelmäßige Backups: Stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Daten in regelmäßigen Abständen gesichert werden. Dies kann je nach Bedarf täglich, wöchentlich oder monatlich geschehen. 

  • Offsite-Backups: Bewahren Sie mindestens eine Kopie Ihrer Backups an einem externen, sicheren Ort auf, um Schutz vor physischen Schäden (z.B. Feuer, Überschwemmungen) zu gewährleisten.

  • Automatisierung: Automatisieren Sie den Backup-Prozess, um menschliche Fehler zu minimieren und sicherzustellen, dass Backups konsistent durchgeführt werden.

  • Testen der Backups: Führen Sie regelmäßige Tests durch, um sicherzustellen, dass Ihre Backups im Ernstfall tatsächlich wiederhergestellt werden können.

FIS-ASP:

Unsere Experten erklären Ihnen gerne unsere verschiedenen Backup-Möglichkeiten. Das Thema Unveränderbarkeit/ Immutable Backups haben wir ebenfalls in unserer Backup-Strategie berücksichtigt. Wenn Sie zusätzliche Backup-Test haben möchten, finden wir für Sie sicher die passende Vorgehensweise. 

Externe Unterstützung :

Für den Fall der Fälle ist der Ursprung/ Zeitpunkt des Angriffs essenziell. Teilweise sind die Angreifer schon Monate vor dem eigentlichen Angriff im Unternehmen (physisch oder netzwerkseitig). Deswegen ist man auf die Spezialisten im Forensik-Bereich angewiesen. 

FIS-ASP:

Benötigen Sie sofort Hilfe, wir können Ihnen einen Kontakt vermitteln. 

Möchten Sie bereits im Vorfeld das Organisatorische klären und einen Rahmenvertrag mit allen notwendigen Vorabinformationen abschließen. Auch hier kann uns ein unserer Kontakte/ Partner weiterhelfen. 

Aktuelles

anschrift

FIS-ASP Application Service Providing und IT-Outsourcing GmbH
Röthleiner Weg 4
D-97506 Grafenrheinfeld

Tel.: +49 97 23 / 91 88-500
Fax: +49 97 23 / 91 88-600

info@fis-asp.de

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